Über Vergänglichkeiten und Dinge, die wir uns bewusst machen sollten.
Ich schreibe über das Buch von Hans-Jürgen Wilhelm: „Am Ende des Weges“, mit dem Untertitel:
„Eine kleine Erinnerung an unsere Vergänglichkeit“. Es wird die fiktive Geschichte aus dem Leben eines 90-jährigen Bewohner eines Pflegeheims erzählt, der beginnt sein Leben zu reflektieren.
„Zeit ist eine Limitation, ein Korridor, ein Fenster oder einfach nur der Rahmen unseres Lebens. Und sie ist relativ. Und an Kognitionen gebunden.“
Wilhelm beschreibt eloquent, wie wir in einem Hamsterrad gefangen sind.
Selbst darin bemüht sind, uns sich zu erfinden.
Selbst darum bemüht, Ansprüchen gerecht zu werden.
Selbst darum bemüht, Erwartungen zu entsprechen.
Er rennt und rennt und fühlt sich auf der Flucht. Und stellt fest, dass sich durch gewählte Wege andere Ziele verschließen. In einem 90-jährigen Leben beschreitet man viele Wege. Und irrt zwangsläufig manchmal. „Man kann auf seinem Weg zwar die Richtung ändern, aber man fängt nie von vorne an“.
Und man beginnt über den Tod nachzudenken. „Jetzt zwingt mich mein Leben, sich ihm zu stellen, „ sagt der Vater. Ohne Bösartigkeit.
Man landet dann bei der Frage der kostbaren Geschenke des Lebens. Diesen Wert erkennen wir leider aber sehr häufig erst, wenn es zu spät ist.
„Jetzt sitze ich hier in meinem kleinen Zimmer, in diesem Pflegeheim“
„Und siehe, wie die Welt sich verändert hat. Wie klein ich plötzlich geworden bin. Möchte ich tauschen? Ich glaube nicht. Die Welt draußen rast mir zu sehr.“
Kennzeichnend für das Buch ist so etwas wie ein melodischer Schreibstil, angereichert mit vielen schönen Metaphern und Bildern des Lebens.
Der Generationenvertrag kann auch ein Generationenkonflikt sein. Das Buch ist eine Gelegenheit für diejenigen, die sich mit dem letzten Ende des Weges noch nicht auseinander gesetzt haben. Und der Möglichkeit sich rechtzeitig damit auseinanderzusetzen, um eventuell einen neuen Weg zu beschreiten. Ein entscheidender Weg, der uns alle betrifft.
Die Inhalte definieren aber auch eine gesellschaftliche und politische Frage. In welcher Gesellschaft möchten wir zukünftig leben?
„Am Ende des Weges sind wir alle gleich“