Die Zukunft der pflegenden Berufe liegt eben (nicht) (mehr) in den Händen der pflegenden Berufe

Die Zukunft der pflegenden Berufe liegt (nicht) (mehr) in den Händen der pflegenden Berufe

Sucht es euch einfach aus. Was ihr in Klammern setzt oder nicht.

Letztendlich ist die desolate Situation der Gesundheitsfachberufe auch in der Gesellschaft angekommen. Zumindest ein Stückweit. Es bröckelt. Einen Facharzttermin beim Haut- oder Augenarzt zu bekommen, kommt einem Lotterielos gleich. In den kleineren Kliniken werden bereits vorauseilend – auch aufgrund der Energiekosten – nur elektive Eingriffe wahrgenommen. Größeres wird an die Maximalversorgung oder Krankenhäuser mit Versorgungsschwerpunkt abgegeben. Es wird bereits triagisiert. Politisch und öffentlich ein Thema, was man nicht diskutieren möchte. Rationierung und Priorisierung in Deutschland gibt es nicht. Die Versorgungslage ist desaströs.

Ein politisches Pflegma.

Währenddessen reiben sich Pflegende an der Errichtung der Pflegekammer NRW auf. Es wäre ein Zwang, eine Drangsalierung, sogar eine Vergewaltigung der eigenen Freiheitsrechte. An einen Common Sense in der Pflege ist nicht zu denken. Die Vielfalt der Argumente kann ich an dieser Stelle nicht erklären.

Der Konflikt zwischen den berufsfachlichen Qualifikationen einer Pflegefachkraft und den real vorgefundenen Möglichkeiten der pflegerischen Versorgung von Menschen, lässt sich aber sehr gut erklären. Frustration pur, wenn ich die Pflegebedürftigen nicht in dem Maß versorgen kann, wie es die Profession und meine Ansprüche es verlangen.

Ein pflegerisches Pflegma

Machen wir uns nichts vor. Der Organisationsgrad der Pflege beträgt ca. 10%. Der DBFK als größter berufspolitischer Verband hat ca. 20000 Mitglieder. Die Anzahl der Pflegenden beträgt ca. 1,7 Millionen.

Derzeit wird aber auch vielfach ein Einstiegsgehalt von 4000 € verlangt. Finde ich vollkommen in Ordnung, aber auch welcher Basis? (Ute Klammer und Co., okay.). Wir persönlich kennen alle aber auch die zunehmende Differenzierung im Beruf. Ist Pflege dual mehr wert als eine berufspraktische Ausbildung? Was macht man mit Community Health Nurses oder APN? Was mit den weiteren Akademikern? Was macht man mit den Kollegen:Innen, die lieber Kaffee trinken und rauchen und jede Fort- und Weiterbildung verweigern?

Ein berufspolitisches Pflegma

Die Zukunft der pflegerischen Berufe braucht meines Erachtens einen neuen Austausch. Eine Rückbesinnung auf das, was Pflege ausmacht. Aber auch eine Rückbesinnung auf das Konstruktive. Derzeit schaden wir uns mehr denn je. Durch Alleingänge und zu wenig Austausch.

Für 2023 wünsche ich mir mehr Austausch. Mehr Visionen. Qualifikationsübergreifend.

christian

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