Wie alles begann

Als 15-jähriger habe ich mich freiwillig zu einem Sonntagsdienst in einem katholischen Krankenhaus gemeldet. Ehrenamtlich habe ich dort alle 14 Tage ehrenamtlich auf einer internistischen Station gemeinsam mit Ordensschwestern gearbeitet. Als sozial eingestellter Mensch war für mich sofort klar, dass ich diesen Beruf irgendwann ausüben werde.

Das habe ich dann auch gemacht. Vorher habe ich noch Blumen auf der Kirmes verkauft, auf der Fruchtbörse Obst verpackt oder als Auslieferungsfahrer gearbeitet.

Die Ausbildung habe ich mit Inbrunst gelebt. Es gab zwar einige Episoden mit Schwierigkeiten, weil ich lautstark gegen Unzulänglichkeiten in der Ausbildung protestiert habe, aber das ist Kleinkram.

Bereits gegen Ende der Ausbildung war mir klar, dass mich dieser Beruf nicht glücklich machen wird. Nicht, weil ich ihn nicht gut fand. Ich habe ihn geliebt. Aber ich wollte Gestaltungsspielräume. Und die habe ich in der Pflege nicht gesehen.

Okay, also musste ich berufsbegleitend mein Abitur nachholen und habe danach Sozialwissenschaften als Diplomstudiengang an der Ruhr-Universität Bochum (RUB) ebenfalls berufsbegleitend studiert.

Irgendwann dümpelte mein Studium einfach nur noch dahin. Es gab keine Scheine und keinen Fortschritt mehr. Ich bin dann in mich gegangen und habe mir überlegt, ob ich bei der Pflege bleibe und das Studium niederlege oder umgekehrt. Umgekehrt habe ich es gemacht. Alles verkauft, was ich hatte und habe einen Job als Studentische Hilfskraft am Lehrstuhl für Sozialpolitik und öffentliche Wirtschaft an der RUB aufgenommen.

Der Auftrag: Schreddern im Archiv

Es ergaben sich alsbald andere Fragestellungen und irgendwann wurde ich gefragt, ob ich einen Job als wissenschaftlicher Mitarbeiter haben möchte. Man muss dazu wissen, dass dies Qualifikationsstellen sind, die zur Promotion – d.h. dem Verfassen einer Doktorarbeit dienen.

Ähm, das hatte ich doch nie vor. Außerdem hatte ich noch nicht mal eine Diplomarbeit.

Naja, ich habe mich auf diese Reise eingelassen. Hatte mit Prof. Dr. Notburga Ott eine Mega-Doktormutter, die aus der heutigen Sicht im Sinne von Diversität und Inklusion ihrer Zeit weit voraus war.

Lehre habe ich zudem immer geliebt. Angefangen hat das mit Staatsbürgerkunde in der Krankenpflegeausbildung (zukünftig dann Fachtherapeuten 😉 fth-fachkonzept) über die Weiterbildung für Sozialversicherungsfachangestellte bei der AOK, über die Lehre an der RUB und und und. Menschen mit Wissen zu begeistern hat mich immer fasziniert. Und ich lerne mit jeder Veranstaltung von euch. Die Auseinandersetzung ist wichtig.

Die Conclusio:

Seid neugierig. Stellt Fragen. Eröffnet Horizonte. Und nun bin ich als Pfleger Christian in der Wissenschaft

christian

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